Literatur & Bücher über Halkidiki

Halkidiki Literatur & Bücher

 Leseprobe aus Thessaloniki, meine geliebte Molochin:

 

In die Ladadika geht man entweder am Wochenende tags- aber natürlich auch nachtsüber, weil hier alles an Tavernen, Restaurants, Cafes, Bars sich zusammengesellt hat, so dass man sozusagen von einem Schuppen in den nächsten fallen kann, aber die Nummer eins ist seit zwanzig Jahren:

Das Zithos , altgriechisches Wort für Bier

Ich weiß es deshalb, weil ich damals in meinen ersten Jahren in Thessaloniki alles Neue einsaugte, was sich mir bot. Die gesamte Ladadika war damals weder ein Rotlichtviertel, wo die Nutten patroullierten, die sich schon damals aus der Stadt herausgezogen hatten, wie ich sowieso den Eindruck gewann, dass in Griechenland Prostituierte offensichtlich ein hartes Leben hatten, weil ja nahezu jeder Grieche damals eine eigene Gomena = Geliebte sein eigen nennen konnte und mehr und mehr auch die Griechinnen ihren Gomenos züchteten. Es war eher ein recht heruntergekommenes Hafenviertel, dem ich immerhin ein folkloristisches Element abgewinnen konnte. In den dann folgenden Jahren allerdings plusterte sich die Ladadika langsam zu dem auf, was es heute ist: Amüsement hoch drei. Heute wirkt es schon fast so chick, dass der immerhin bestimmt nostalgisch wirkende Leierkastenmann sich schamhaft hinter der Ecke versteckte und auch auf meine Aufforderung heraus nicht auf dem Platz auftreten wollte: (siehe Foto unten)

 

Hier nun alle Kneipen, Cafes, Bars,Tavernen und Restaurants aufzuzählen, wäre reichlich hirnrissig, weil sich in den vielleicht 5 kleinen Sträßchen nach meiner bloßen Einschätzung etwa 50 Geschäfte drängen. Daher beschränke ich mich auf einige, die vielleicht als repräsentativ gelten dürften:

Mardala jugendlich freaky

Athivoli kretische Taverne

Taverne Ouzeri 1901

Lenas Bistro

Palati am Innenplatz

To Nisi = Die Insel an der Tsimiski

Diese kleine Auswahl soll einfach zweierlei zeigen: Zum einen ist bekannt, dass die Griechen gesellig sind, d.h. sie gehen gerne aus und so gut wie nie allein, sie geraten nahezu in Panik, wenn sie sich vorstellen, vielleicht allein angetroffen zu werden, daher wird pausenlos telefoniert, der momentane Standort und der Weg dorthin weitschweifig erklärt, um wenig später dann in lustiger Runde zechen zu können. Diese Treffen nennt man dann die Parea, was man als Gesellschaft übersetzen könnte. Die Parea ist fast gleich bedeutend mit Ehe. Man geht selbstverständlich mit seinem Partner aus, aber doch nicht allein, das wäre ja unsozial den anderen gegenüber. Und mit der Anzahl der herbeitelefonierten Teilnehmer steigt natürlich die Kefi = gute Stimmung, die auch ein unverzichtbares Element dieser Treffen darstellt. Das, und nichts anderes ist das mediterrane Lebensgefühl, um das sie von ihren nördlichen Nachbarn so oft beneidet werden.

Und für diese Vergnügungen müssen natürlich auch die entsprechenden Einrichtungen bereitgestellt werden und so haben sich nicht wenige Griechen auf die Gastronomie geworfen, nicht nur in den Touristikorten. Die Krise ist natürlich auch in diesem Bereich spürbar geworden, auch hier wird ums Überleben gerungen, überleben wird letztlich derjenige, der es immer schon verstanden hat, sein Publikum zu fesseln mit Ambiente, gutem Essen und Trinken, freundlichem Personal und, jetzt wichtiger denn je: Preiswürdigkeit oder besser Preis-Leistung-Verhältnis.

Was noch besonders erwähnenswert ist, dass sich oft in erstaunlich kurzer Zeit ähnliche Geschäfte in der Nähe ansiedeln, sobald eins erfolgreich erscheint. Konkurrenz hebt das Geschäft und so wird man leicht fündig, wenn man nach bestimmten Berufszweigen sucht: In der nördlichen Ausfallstraße Langada rotten sich Werkstätten mit Autoersatzteilen zusammen, in der Hafengegend reihen sich Klamottenmanufakturen aneinander und in der Frangon kennt jeder jeden, weil sie alle Rechtsanwälte sind. Und so ist es natürlich auch mit Kneipen wie hier in der Ladadika, das macht das Flair dieser Gegend aus. Unzählige alte niedrige Häuser wurden sorgsam wieder hergerichtet, Kopfsteinpflaster nährt die Vorstellung, man befinde sich noch im vorigen Jahrhundert, also weit entfernt von jeglicher Krise. Kinder spielen vor den Tischen der Eltern, die es sich stundenlang gut gehen lassen, hier kann man Stress abbauen. Und des Nachts erwacht die Ladadika ein zweites Mal, nun wird weniger gegessen, dafür umso mehr gefeiert. Discos und Bars lärmen dann bis in den Morgen. Und keine zehn Minuten Spaziergang entfernt

wiederholt sich nahezu das Gleiche. Wir sind in der

Ermou Punkt 3 angelangt. 

 

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