Literatur, Bücher über Halkidiki
An Halkidiki und an Thessaloniki ist mir gelegen
Mein ganz persönlicher Reiseführer, mit dem Sie sich nach abgeschlossener Lektüre fast schon wie ein Einheimischer bewegen können. Sie wissen dann, wo auf der Halkidiki Sie die beste Rote Beete mit der schmackhaftesten Knoblauchpaste zu essen bekommen, finden sich aber ebenso sicher auf den verschlungenen Pfaden der oberen Altstadt in Thessaloniki zurecht.
Halkidiki Bücher
Dazu gibts natürlich auch eine Leseprobe:
Es gibt unzählige Christos hier, aber ihn kennt jeder. Dass die überwiegende Mehrheit der Gäste aus Deutschen besteht, soll Sie nicht abschrecken, das Essen ist trotzdem sehr schmackhaft. Da es auch eine Ouzeri ist und keine Taverne, werden Ihnen die Preise besonders gefallen, Ihr Geldbeutel wird nicht allzusehr gebeutelt. Nehmen Sie neben den Mesedes genannten Vorspeisen die beste Muschelsuppe, die Sie in dieser Gegend jemals angeboten bekommen werden, aber auch die Kalamares, Fisch-und Fleischgerichte sind wahrhaft köstlich. Sie dürfen auch ruhig deutsch sprechen, Christo versteht die Sprache, wie ich schon sagte. Das Ambiente ist so ganz nach unserem Geschmack: rustikale Holztische und keine Plastikstühle! Die Musik hingegen, die ohne Erbarmen auf die Touristen herunter tröpfelt, ist gelinde gesagt, stark gewöhnungsbedürftig, jedenfalls für Nicht-Griechen, wer den Film „Alexis Sorbas“ noch in Erinnerung hat, und wer kann schon Antony Quinn in seiner Paraderolle jemals vergessen, wird die Musik wiedererkennen: Rembetika, die immer wieder als folkloristisch gepriesen wird und manchem doch so in den Ohren schmerzt und so mancher Kunstbanause dann als Gedudel bezeichnet. Dabei ist gerade diese Musik speziell für diese Gegend äußerst geschichtsträchtig, wurde sie doch von den griechischen „underdogs“ in Kleinasien oftmals als Zusammenhalt der Griechen in der Türkei und später als Protest gegen die deutsche Besatzungsmacht im zweiten Weltkrieg eingesetzt.
Aber zurück zu Christo: Er und natürlich seine Frau Angela bereiten übrigens auch kontinentales Frühstück mit Ei und Orangensaft, falls Sie schon morgens auf den Beinen sind. Fallen Sie allerdings erst später aus den Federn, landen Sie in der Mittagspause, was in den Touristenorten nun seltener vorkommt. Christo aber ist eisern, geschlossen von 14 bis 18 Uhr. Dann müssen Sie halt an die Paralia, pardon an den Strand gehen, sich nach links wenden und bis knapp an die Felsen, dort befindet sich die Pizzeria Relax, wo Sie neben Pizza und Spaghetti auch Frühstück serviert bekommen. Der Besitzer heißt, na wie wohl, natürlich auch Christo, allerdings sind Sie hier vor deutscher Sprache sicher, dafür hören Sie des öfteren Ungarisch, da Christo mit Maria aus Ungarn verheiratet ist und auch ihre Schwester hier mit bedient. Probieren Sie den Chef Salat und Sie haben nebenbei kostenlosen Logenplatz mit Blick auf die sich im Sand räkelnden Badenixen, nicht selten eine Augenweide.
Morgen Abend gehen wir dann zur Arche Noah oder auch Kibotos genannt an der Paralia. (Strandstraße), liegt gleich vor unserem Cafe Pizza Relax. Die Preise sind etwas höher, aber im Vergleich zu Deutschland durchaus erschwinglich.
Leider, für Sie zum Glück, sprechen Pavlo und Dany auch deutsch. Dany schon allein deshalb und sogar vorzüglich, da er mit Anke, einer Deutschen, verheiratet ist. Es ist aber nicht meine Schuld, dass in den besten Tavernen eben halt deutschsprachige Besitzer lauern. Hier können Sie nun so gut wie alles bestellen, die Speisen sind allesamt vorzüglich. Ich ergötze mich am liebsten an roter Beete mit Skorsalia (Knoblauchpaste). Küssen müssen wir ja nun nicht unbedingt sofort nach dem Essen!
Sichern Sie sich in der Hauptsaison Juli und August rechtzeitig einen Platz, nahezu jeden Abend ist die Taverne brechend voll, was ja wohl allein schon für sich spricht. Vorsicht, wenn Sie sich setzen, die Stühle (nein, auch hier kein Plastik) versinken gern im Sand. Dafür können Sie sich aber im Gegensatz zum Christo an der Musik delektieren: Vorwiegend wird hier Entechno-Musik gespielt, die auch in den meisten nordwesteuropäischen Ohren melodisch klingt.
Übermorgen machen wir dann einen ausgedehnten Spaziergang raus aus dem Ort, am Strand entlang, passieren den Sportplatz und gelangen nach Sarti Beach, wo sich an der zweiten Parallelstraße das Evros befindet. Christo, wie sonst und Janni sprechen leider auch wieder deutsch, es ist zum Verzweifeln aber zu entschuldigen: Sie mussten früher mal in Deutschland jobben, sie sagen schaffen, woran wir unschwer erkennen können, dass sie früher einmal nahe Stuttgart gearbeitet haben, wo ja offensichtlich die überwiegende Mehrheit der Griechen waren und noch sind. Köstliches Futtern, die Krönung: der Evros Salat, ohne den kommen Sie mir nicht weg. Er wird in einer aus Käse gebackenen Schüssel serviert, die Sie dann natürlich auch essen können/müssen/sollten! Das Ambiente ist hier etwas seltsam, Sie sitzen quasi auf der Straße, die allerdings nicht sehr befahren ist, allerdings sollten Eltern, die während des Essens mal gern ungestört von den Blagen sein möchten, auf die kleinen Quälgeister aufpassen. Den Fuchs aber, der fast jeden Abend gegen 22 Uhr (wir reden vom Jahr 2009, aber auch danach) oberhalb der Esstische erscheint, scheinen weder die Autos, die ab und zu hier vorbeikommen, noch die tobenden Kinder auf der Straße, noch die ihn anfeindenden Katzen zu stören, er hat nur Hunger und so wagt er sich vom Hang runter und lässt sich auch bereitwillig fotografieren.
Wenn Sie nun von irgendeinem schwatzhaften Einheimischen ungefragt auf ein Gericht hingewiesen werden, das sich Stifado nennt, dann lassen Sie sich bitte nicht sonst wohin schleppen, sondern schlagen trotzig selbstbewusst den Weg zur Landstraße nach oben ein, vorbei an den Mopedverleihern -wird noch drüber berichtet – vorbei am berühmt-berüchtigten George Pub – wird auch noch drüber berichtet – und landen bei Oresti, dessen Sohn Filipa nun auch wieder deutsch spricht, ist aber zumeist in der Küche, dann sind Sie richtig. Hier gibt es fast täglich das zarteste Fleisch mit Perlzwiebeln, gekocht in einer herrlichen Soße, aber probieren Sie auch den selbstgemachten Auberginensalat und wenn Sie dann auch noch die Rechnung ordern, werden Sie gänzlich zufrieden sein, es ist das Preiswerteste in Sarti.
So, nun müssen wir aber unbedingt auch mal außerhalb von Sarti essen, sonst sehen Sie ja gar nichts von der Gegend, denn tagsüber wälzen Sie sich doch sicherlich stundenlang dort am Strand herum. Dabei gibts den auch in Sykia, allerdings müssen wir Ihren Mietwagen nehmen, denn die 10 Kilometer Landstraße, die oft auch mit einer Rennpiste verwechselt wird, sollte man tunlichst nie zu Fuß begehen, es sei denn, sie hätten vom Leben genug, dann unternehmen Sie am besten nachts einen Spaziergang auf eben derselben Straße, könnte dann klappen. Aber denken Sie an die Überführungskosten, die Sie dann Ihren Verwandten aufbürden und den ganzen Papierkram und dann an diesem schönen Ort. Sicher, ich nenne es das Paradies, aber das müssen Sie ja nicht gleich so wörtlich nehmen.
Und wenn Sie nun eine Seite weiter blättern, finden Sie schon einiges aus dem angedrohten NEUEN Reiseführer "Thessaloniki meine geliebte Molochin"
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